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Schlaf und Erholung im Schichtdienst

Schichtarbeit stellt Körper und Geist vor besondere Herausforderungen: Die innere Uhr gerät aus dem Takt, Schlafqualität und Erholung leiden. Dieser Artikel erklärt, wie Schichtarbeitende ihren Schlafrhythmus schützen, Stress abbauen und mit praktischen Tipps gesund und ausgeruht bleiben können.

Schlafrhythmus verstehen: Innere Uhr aus dem Takt

Unser Körper folgt einer inneren Uhr im etwa 24-Stunden-Rhythmus (zirkadianer Rhythmus). Dieser steuert, wann wir uns wach oder müde fühlen, u.a. beeinflusst durch das Hormon Melatonin, das bei Dunkelheit ausgeschüttet wird [3] [5]. Schichtarbeit wirbelt diesen Rhythmus durcheinander: Unregelmäßige Arbeits- und Schlafzeiten führen häufig zu Tagesmüdigkeit, Konzentrationsproblemen und Appetitstörungen. Der Organismus gerät aus dem Gleichgewicht. Magen-Darm-Beschwerden und Kreislaufprobleme können die Folge sein [3].

Langfristig kann dauerhafter Schichtdienst ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Schichtarbeit und einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Verdauungsprobleme und Übergewicht [1]. In Deutschland arbeitet mittlerweile rund 15 % der Beschäftigten im Schichtdienst [3]. Umso wichtiger ist es für Betroffene, ihren Körper bestmöglich zu unterstützen und gegen zu steuern.

Nicolai Luh

Umgang mit wechselnden Schichten:
Rhythmus finden

Wechselnde Schichten bringen die innere Uhr aus dem Takt. Mit den richtigen Strategien kannst du deinen Schlaf-Wach-Rhythmus schützen und die Umstellung deutlich erleichtern.
Vorwärts rotieren
Wechsle möglichst von Früh- zu Spät- zu Nachtschicht. Diese Reihenfolge passt besser zum natürlichen Biorhythmus und erleichtert die Anpassung [1].
Schrittweise anpassen
Bereite dich auf neue Schichten vor: Gehe z. B. vor Frühschicht früher ins Bett oder bleibe vor Nachtschicht länger wach. So fällt der Wechsel leichter [2].

Feste Schlafzeiten
Dein Körper liebt Routine. Halte regelmäßige Schlafzeiten ein, um auch außerhalb der Arbeit deinen Rhythmus möglichst
stabil zu halten [3].


Umgang mit wechselnden Schichten:
Rhythmus finden

Wechselnde Schichten bringen die innere Uhr aus dem Takt. Mit den richtigen Strategien kannst du deinen Schlaf-Wach-Rhythmus schützen und die Umstellung deutlich erleichtern.
Raum optimieren
Sorge für eine dunkle, leise und kühle Schlafumgebung. Nutze bei Tag-Schlaf Hilfsmittel wie eine Schlafmaske, Verdunklungsvorhänge und Ohrstöpsel, um Licht und Lärm abzuschalten. Falls möglich, plane Schlafräume weit entfernt von Wohnbereichen ein oder setze auf schallisolierende Baumaterialien, um Störungen zu minimieren.
Digitale Disziplin
Vermeide blaues Bildschirmlicht von Handy oder TV mindestens eine Stunde vor dem Schlafen.
Das stört die Melatoninproduktion [4].
Schlafstörer meiden
Kein Koffein, Nikotin oder Alkohol in den Stunden vor dem Zubettgehen. Diese Substanzen verschlechtern die Schlafqualität und vorallem den Tiefschlaf erheblich [4].

Wussten Sie, dass helles Licht nachts Ihre Melatoninproduktion bremst?

Melatonin wird oft als „Schlafhormon“ bezeichnet. Es wird bei Dunkelheit ausgeschüttet und signalisiert dem Körper, dass es Zeit zum Schlafen ist. Arbeiten unter hellem Kunstlicht in der Nacht hemmt die Melatonin-Freisetzung. Das Ergebnis: Ein- und Durchschlafstörungen [6] [1].
Licht
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Melatonin sinkt
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Schlaf gestört
Wichtiger als Pillen ist es, die natürliche Melatoninproduktion zu fördern: Sorgen Sie tagsüber (bzw. in Ihrer Wachphase) für helles Licht und meiden Sie blaues Bildschirmlicht vor dem Schlafen. Auf dem Heimweg nach der Nachtschicht hilft eine Sonnenbrille, um den Körper auf den Tagschlaf vorzubereiten [5].

Was hilft bei Dauerstress?

Grenzen setzen
Freizeit muss Freizeit bleiben. Schalte in dieser Zeit bewusst ab.
Rituale schaffen
Ein warmes Bad oder Lesen vor dem Schlafen signalisiert dem Körper Ruhe.
Bewegung als Ventil
Leichter Sport baut Stresshormone ab und verbessert den Schlaf.
Soziale Kontakte pflegen
Austausch mit Familie und Freunden entlastet die Psyche.

Praxistipps: Schnelle Helfer

Als Start in den Tag morgens nach dem Aufstehen kannst du warmes Zitronenwasser trinken um den
Flüssigkeitshaushalt wieder auszugleichen, den Kreislauf in Schwung zu bringen und die
Verdauung anzuregen. Das enthaltene Vitamin C kann sich positiv auf dein Stressmanagement
auswirken.
Wenn das Gedankenkarussell morgens schon vor dem Zähneputzen los geht, kannst du
währen dem Zähneputzen den Kopf abwechselnd eine Weile nach links und rechts drehen. Dein Kopf wird klarer und dein Nervensystem wird es dir danken.
Falls dir aber alles schon zu viel ist und du am liebsten gerade Explodieren könntest, kannst
du ein Gesichtsbad mit eiskaltem Wasser machen. Dies entspannt und kühlt dein Gemüt ab.